Archiv: Januar 2022

Digitale Echtheitszertifikate (NFTs) als Renditebringer?

30.01.2022 | Digitale Echtheitszertifikate (NFTs) als Renditebringer?

Nach den Kryptowährungen hat der fortschrittsorientierte – und risikofreudige – Teil der Investorenschaft ein weiteres digitales Asset für sich entdeckt: Non-Fungible Token (NFTs). Dabei handelt es sich um Blockchain-basierte und damit praktisch fälschungssichere Zertifikate für die Echtheit und den Besitz erworbener digitaler Güter. Das können Kunstwerke ebenso sein wie Computerspiel-Elemente oder auch Musikstücke. Allein bei der NFT-Handelsplattform OpenSea wurden im August 2021 vier Milliarden US-Dollar umgesetzt. Im Januar desselben Jahres waren es noch rund zehn Millionen. Experten wie Prof. Peter Scholz von der Hamburg School of Business Administration betrachten den Hype mit Skepsis, sehen aber keine prinzipiellen Gründe gegen ein NFT-Engagement. „Wenn man für Beträge NFTs kauft, die man ansonsten ins Spielcasino getragen oder mit denen man Lotto gespielt hätte, dann bringt das einen nicht um – Spielsüchtige möchte ich von dieser Feststellung allerdings ausnehmen“, so Prof. Scholz. NFTs sind also eher ein Zocker-Investment als ein solider Portfolio-Baustein.
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Streitwert im Dieselskandal steigt im Schnitt auf 26.000 Euro

18.01.2022 | Streitwert im Dieselskandal steigt im Schnitt auf 26.000 Euro

Der seit Ende 2015 schwelende Dieselskandal erstreckt sich auf immer höherpreisige Fahrzeuge. Das lässt sich am durchschnittlichen Streitwert ablesen, der von damals 22.500 auf mittlerweile 26.000 Euro angestiegen ist – zumindest in den Fällen, die von Rechtsschutzversicherern begleitet werden. In dieser Entwicklung spiegelt sich die erst nach und nach publik gewordene Verstrickung von Premiumherstellern wider. Für die Rechtsschutzversicherer ist die Affäre um manipulierte Abgasreinigungssysteme das kostspieligste Schadensereignis ihrer Geschichte: Bereits jetzt wurden mehr als 1,2 Milliarden Euro für Gerichts-, Anwalts- und Gutachterkosten aufgewendet. Fast 400.000 Personen streiten mit Versichererunterstützung gegen die Autokonzerne, weil diese sie – so der juristische Vorwurf – vorsätzlich und sittenwidrig geschädigt haben. Der Gesamtstreitwert beläuft sich auf fast zehn Milliarden Euro. Ziel der Kläger ist im Allgemeinen die Rückabwicklung des Kaufvertrags gegen volle Erstattung des Kaufpreises abzüglich einer Nutzungsentschädigung.
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Kryptowährungs-Universum wächst auf mehr als 10.000 Coins

13.01.2022 | Kryptowährungs-Universum wächst auf mehr als 10.000 Coins

Bitcoin und Ethereum kennt man ja mittlerweile, selbst wenn man nicht selbst in Kryptowährungen investiert ist. Die beiden größten Coins (nach Marktkapitalisierung) machen mit 44 und 19 Prozent fast zwei Drittel des gesamten Kryptomarktes aus. Der wächst quasi tagtäglich weiter an: Über 10.000 Währungen sind heute verfügbar. Es versteht sich, dass nicht alle ein Investment wert sind, auch wenn manche eine Zeitlang Traumrenditen von Hunderten oder gar Tausenden Prozent hinlegen und damit Neu-Millionäre produzieren. Die Unterschiede in Machart und Zweck sind immens, ebenso die der Qualität. „Da ist auch sehr viel Schrott dabei“, bringt es Prof. Dr. Philipp Sandner vom Blockchain Center an der Frankfurt School of Finance & Management auf den Punkt. Ohnehin muss jedem Kryptoanleger klar sein: Ein Totalverlust ist bei dieser Assetklasse nie auszuschließen. Denn riesige Renditechancen bedeuten immer auch riesiges Risiko. Und der Bitcoin zeigt mit seinem zackigen Kursverlauf, dass man für ein Engagement gute Nerven braucht.
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Wertverlust der Riester-Zulagen trifft vor allem Geringverdiener

11.01.2022 | Wertverlust der Riester-Zulagen trifft vor allem Geringverdiener

Die Riester-Rente hat die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt, ihr Reformbedarf wird kaum noch bestritten. Es hapert nicht nur an der Verbreitung. Mit dem seit Jahresbeginn geltenden Höchstrechnungszins von 0,25 Prozent sind Riester-Produkte mit ihrer 100-Prozent-Garantie für die Versicherer praktisch nicht mehr darstellbar. Doch hinzu kommt eine weitere Fehlentwicklung: Wegen der Inflation und der kontinuierlich steigenden Löhne ist der Wert der staatlichen Zulagen seit 2002 stetig gesunken. Diese sind mit Ausnahme einer Anhebung 2018 nämlich nominell konstant geblieben. Das führt dazu, dass für einen Euro staatliche Förderung immer mehr Eigenbeitrag aufgebracht werden muss. Eine Alleinerziehende beispielsweise (mit 25.000 Euro Jahreseinkommen und zwei vor 2008 geborenen Kindern) musste 2002 noch 44 Cent selbst einzahlen, um vom Staat einen Euro dazu zu erhalten. Bis zu diesem Jahr ist dieser Eigenbeitrag auf 81 Cent gestiegen. Bei manch anderen Konstellationen muss sogar mehr als doppelt so viel wie vor 20 Jahren für einen Förder-Euro aufgebracht werden. So wird Riestern vor allem für Geringverdiener immer unattraktiver. Die Versicherer fordern deshalb einen „Neustart“ inklusive eines dynamischen Fördersystems.
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Kreditversicherer rechnen mit steigender Zahl von Firmenpleiten

08.01.2022 | Kreditversicherer rechnen mit steigender Zahl von Firmenpleiten

Hat sich die deutsche Konjunktur schon aus dem Corona-Tal herausgearbeitet und mit der Pandemie zu leben gelernt? Keineswegs, meinen zumindest die Kreditversicherer. Lediglich der erste Schock sei überwunden. Für dieses Jahr rechnen sie folglich mit einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen, erstmals seit 2009. Die prognostizierten bis zu 17.000 Firmenpleiten – im abgelaufenen Jahr dürften es um die 15.000 gewesen sein – geben jedoch nicht das ganze Ausmaß des Schadens wieder. Denn die durchschnittlichen Forderungen aus einer Insolvenz sind kräftig gestiegen. Im ersten Halbjahr 2021 haben sie sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf mehr als vier Millionen Euro in etwa verdoppelt. Qualitativ macht sich die Pandemie also stärker bemerkbar als quantitativ. „Aktuell verändern sich die Risiken ständig und verstärken sich gegenseitig: Neue Corona-Wellen, globale Lieferengpässe und steigende Preise treffen auf einen gleichzeitig hohen Veränderungs- und Innovationsdruck“, fasst Thomas Langen, Vorsitzender der Kommission Kreditversicherung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, die konjunkturellen Herausforderungen zusammen. Zum Zeitpunkt dieser Aussage und der Insolvenzenprognose stand allerdings noch kein weiterer weitgehender Lockdown im Raum.
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Überschussbeteiligungen ächzen unter Niedrigzinsen

06.01.2022 | Überschussbeteiligungen ächzen unter Niedrigzinsen

In diesen Wochen geben die Lebensversicherer ihre Überschussdeklarationen für 2022 bekannt. Absehen lässt sich schon jetzt, was angesichts der drückenden Niedrigzinsen ohnehin niemanden überrascht: Die Kurve zeigt insgesamt weiter nach unten. Immerhin aber halten einige große Versicherer ihre Überschussbeteiligungen gegenüber dem Vorjahr konstant. Die Allianz beispielsweise leistet eine laufende Verzinsung von 2,3 (Klassik) bzw. 2,4 Prozent (Perspektive) und damit so viel wie 2021. 2019 allerdings waren es jeweils noch 0,5 Prozent mehr. Ein ähnliches Bild bietet sich bei anderen „Dickschiffen“ der Branche: Die Axa schreibt ihrer Kundschaft 2022 wie im Vorjahr 2,6 Prozent gut, nachdem es 2019 noch 2,9 Prozent waren; der Volkswohl Bund weist 2,25 Prozent für 2022 wie für 2021 aus, nach 2,4 Prozent im Jahr 2019. Seit fünf Jahren konstant ist hingegen die Überschussbeteiligung der LV 1871 mit 2,4 Prozent, während Ergo und R+V sinkende Überschüsse auch gegenüber 2021 in Aussicht stellen. Die Lebensversicherer insgesamt können von der Rallye an den Kapitalmärkten kaum profitieren, da sie den Großteil der Kundengelder in verlustsichere Anlagen investieren müssen.
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Verbraucherschützer plädieren für Aktienbesitz

02.01.2022 | Verbraucherschützer plädieren für Aktienbesitz

 Der Deutschen Zurückhaltung gegenüber den Kapitalmärkten ist weithin bekannt und wird im Ausland mit Kopfschütteln quittiert. Schließlich geben sich die Bundesbürger dadurch im internationalen Vergleich mit eher mickrigen Renditen auf ihr Kapital zufrieden. Erst in letzter Zeit, die von Null- und Negativzinsen geprägt ist, lässt sich eine zaghafte Annäherung erkennen. Und das ist auch gut so, meint eine ungewohnte Allianz, die sich seit Neuestem mit einem Papier namens „Kapitalgedeckte Altersvorsorge mit Aktien! 120 Jahre Aktien und Staatsanleihen im Renditevergleich“ für mehr Mut zur Börse einsetzt: Der Verbraucherzentrale Bundesverband verweist im Schulterschluss mit dem Deutschen Aktieninstitut (DIA) auf die verlässliche Rendite von Aktieninvestments. Im betrachteten Zeitraum hätten diese nach Abzug der Inflation im Schnitt 5,7 Prozent abgeworfen, Anleihen hingegen nur 2,1 Prozent. Langfristig sei Aktienbesitz zudem weniger riskant als ein Engagement in Staatsanleihen und daher gut für die private Altersvorsorge geeignet.
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